Jäger der verlorenen Ahnen

Anleitung Familienforschung - Teil 02

Die lieben Verwandten …




Nach dem sie sich ihr Hirn stundenlang zermartert haben und der 100ste Blick ins Stammbuch nichts Neues mehr zutage fördert, sind sie nun an einem Punkt ankommen, an dem sie ihre nächste heiße Informationsquelle anzapfen sollten, die liebe Verwandtschaft.

Greifen sie sich kurzerhand einmal ihre Eltern und lassen sie sich alles Wissenswerte über die Familie erzählen.

Als nächstes kommen dann die restlichen Verwandten an die Reihe: Onkel, Tante, Oma, Opa, Hund, Katze, Maus.
Sie werden sehen, da kommen die interessantesten Dinge zu Tage.

Nun kann man natürlich mit Notizblock und Stift bewaffnet versuchen die Erzählungen zeitgleich beim Zuhören zu notieren, aber da wird es ihnen nicht anders als mir ergehen, denn während sie noch versuchen das letzte Erzählte stichwortartig zu Papier zu bringen, ist der Erzähler schon um einiges weiter in seiner Geschichte und ein „Was war das noch eben mit Tante Bertha?“ ist in diesem Augenblick reinstes Gift für den Erzählfluss. Ich kann einfach nur empfehlen, sich für solche „Familieninterviews“ ein kleines Diktiergerät zu besorgen, oder alternativ dafür eine „Voise Recorder“ App auf ihren Handy zu benutzen. Bei einer Aufnahmezeiten von mehreren Stunden, ist es dann auch kein Problem, wenn Oma und Opa mal ein wenig abschweifen und ohne auf die Uhr zu gucken erzählen.

Und nebenbei erwähnt … möchten sie 3 Stunden ausgelassene Erzählung, als nicht Steno-fähiger Zuhörer mitschreiben?
Vor allem weiß man 2 Wochen später nicht mehr, was auf Blatt 12 mit der Notizen „Bruder von Karl, Frieda war auch da, hatten einen grünen Hund“ gemeint war. Zumindest ist es mir oft so ergangen. Also einfach das gute alte Diktiergerät oder das mitlauschende Handy auf dem Tisch packen und schon kann der lockere Plausch, bei einer schönen Tasse Kaffee oder Tee losgehen.

Natürlich sollte man sich für so einen Familienbesuch ein wenig vorbereiten und schon vorab einige Fragen parat haben, die man an den Mann oder die Frau bringen möchte. Später kann man dann zu hause in aller Ruhe die Aufnahme auswerten und die wichtigen Informationen zu Papier bringen. Und falls man einmal etwas nicht verstanden hat, kein Problem, einfach zurückspulen und noch einmal anhören … versuchen sie das mal mit Tante Lisbeth!

So klappert man also sämtliche Verwandte ab und versucht ihnen die geheimsten Familieninformationen zu entlocken. Das Ganze hat zwei positiver Nebeneffekte … es gibt beim Besuch lecker Kuchen und man hat mal wieder intensiveren Kontakt zu seinen Verwandten, die man normalerweise nur einmal im Jahr oder zu Beerdigungen trifft.



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