Jäger der verlorenen Ahnen

Anleitung Familienforschung - Teil 06

Aufbereiten … das Ahnenwohnheim


Jetzt haben sie erfolgreich jeden Menge Informationen über ihre Familie gesammelt und nun türmen sich unzählige handschriftliche Aufzeichnungen mit gesammelte Personendaten, Notizzettel und Dokumente auf ihrem Schreibtisch und schreien danach irgendwie ausgewertet und ordentlich verwaltet zu werden.

Was tun?

Zum einen kann man dem guten alten Papier treu bleiben und seine Daten gut auf Karteikarten, Stammblätter und sonstige Listen verwalten. Diese Methode hat sich über Jahre bewährt und Generationen von Familienforscher sind glücklich und zufrieden damit.

Falls sie zu dem Typ Ahnenforscher gehören, der froh ist dass die einzige „Hardware“ in seinem System der Kugelschreiber ist, da dieser nicht regelmäßig „Updates“ braucht und auch nicht einfach so „abstürzen“ kann, außer er liegt zu nah am Schreibtischrand, dann werden sie mit der „Papier und Aktenordner Methode“ gut fahren.

Also ran an Aktenordner und Locher zum fröhlichen „Datenabheften“!

Alternativ zum traditionellen „Aktenordner-System“ kann man seine Ahnendaten natürlich auch bequem mit einem passenden Ahnen-Programm auf dem heimischen Computer verwalten. Im Netz findet man dafür eine große Auswahl an guten Programmen, die kaum Wünsche offen lassen und preismäßig von kostenlos bis „kleines Geld“ zu erhalten sind.

Oder sie nutzen einen kostenlosen Online-Stammbaum bei einem Anbietern wie Familysearch oder Ancestry und pflegen dort ihre gesammelten Personendaten ein. Hier ist die Verwaltung der Daten dann auch gut nur mit einem Tablet oder einem Handy möglich.

Ich persönlich nutze eine Kombination von Datenbank auf meinem PC und Online-Stammbaum im Netz.
Meine Hauptdatenbank verwalte ich „offline“ auf meinem PC mit einem Ahnen-Programm und nutze zusätzlich diverse Online-Angebote um meine Daten in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn Familienforschung lebt zum großen Teil vom Austausch … also dem „Geben und Nehmen“ von Daten und Informationen unter Forschern.


Die digitale Variante hat folgende Vorteile:

Geringer Platzbedarf ... sie müssen keine Garage zusätzlich anmieten, um ihre ganzen Aktenordner unterzubringen.

Flexibilität ... aus ihrem Programm heraus können sie mit einigen Klicks in kürzester Zeit komplette Nachfahrenlisten, Familienlisten, Stammbäume oder was auch immer ausdrucken.
Versuchen sie das „mal eben schnell“ mit einem Karteikartensystem ...

Kompatibilität ... Daten lassen sich bequem mit anderen Forschern austauschen.
Das importieren eine kleinen Ahnendatei ist bequemer als das mühsame Einpflegen von mehreren Seiten schriftlicher Ahnendaten, die ihnen ein anderer Forscher zugeschickt hat.


Natürlich gibt es auch hier einen Haken. Wie soll es auch anders sein.

Wie sie wissen, schreiben diese fleißigen Computer ihre ganzen Daten auf eine eingebaute Festplatte oder SSD und diese hat bei guter Pflege eine durchschnittliche Lebensdauer von etwa 10 Jahren ... mal mehr und mal weniger.
10 Jahre ... hört sich gut an, nur wer will sich darauf verlassen?
Denn Festplatten sind auch nur Menschen und wenn das kleinen Plättchen aus irgendeinem Grund (man weiß ja nie was in deren Köpfen so vor sich geht) keinen Bock mehr hat und sich vorzeitig verabschiedet, dann nimmt das zickige kleine Bist auch alle ihre jahrelang gesammelten, wertvollen Daten mit ins digitale Nirwana.
... und Tschüß!

Wenn sie nicht vorher in irgendeiner Form eine Datensicherung gemacht haben, hat es sie jetzt eiskalt erwischt und wir sind wieder an dem Punkt mit „Rotz und Wasser heulen“ angelangt. Wem schon einmal eine Festplatte mit wichtigen Daten verraucht ist, weiß wovon ich rede. Das ist dann kein guter Tag für die Mitmenschen.

Merke: Oberstes Gebot bei Arbeiten mit dem PC sind regelmäßige Sicherungen der Daten, die ihnen wichtig sind, auf anderen Datenträgern, wie CD, DVD, USB-Sticks, externen Festplatten oder im Zweifelsfall irgendwo in die Cloud.


Meine Backup-Empfehlungen:

Minimallösung:
Besorgen sie sich eine externe 2,5 Zoll USB-Festplatte mit 1-2 TB Speicherkapazität und kopieren sie regelmäßig einfach alle 2 Wochen, oder meinetwegen nur einmal im Monat ihre wichtigen Daten auf den Datenträger. Danach verstauen sie das Teil an einen sicheren Ort, wo es geduldig auf seinen nächsten Einsatz als Backup-Medium warten kann. Mit wenig Aufwand sind sie dadurch auf der sicheren Seite und werden ein spontanes Ableben ihrer Festplatte im Computer viel lockerer und ohne größere seelische Schäden weg stecken können.

Optimallösung: Benutzen sie 3 Datenträger (2 Festplatten und 1 mal in die Cloud, tun es auch) … sie haben dann 3 Kopien ihrer Daten und es ist dann auch schnurz-piep-egal, wenn eine der 3 Backup-Festplatten nicht mehr im Team mitspielen will und Selbstmord begeht. Sie haben dann ja immer noch 2 Kopien ihrer Daten und dieses Wissen zaubert ihnen in dieser Situation ein sorgloses und breites Grinsen ins Gesicht.

Als zusätzliche Sicherheit, lagert man dann am besten einen der 3 Datenträger außerhalb der eigenen 4 Wände aus, also bei den Eltern, einem Freund oder in die Cloud. Dann kann ruhig ein Meteor auf das Haus fallen … die Daten sind sicher!

Okay, das mit dem Meteor ist jetzt ein wenig übertrieben, aber ein Brand, Wasserschaden oder Einbruch sind doch schon realistische Gefahren. Was nützen ihnen 3 Kopien ihrer Daten, wenn alle Festplatten bei einem Wohnungsbrand zerstört werden oder ein Einbrecher sie einpackt. Dann stehen sie wieder bei Null da!


Egal wie sie es mache, die Hauptsache ist, dass sie es mache!


Und hier die wichtigsten Dinge für ein gut geplantes Backup ;-)



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