Jäger der verlorenen Ahnen

Anleitung Familienforschung - Teil 07

Veröffentlichen … der Pulitzer Preis ruft!



Familiengeschichte zum Anfassen …

Wussten sie eigentlich, dass alle Ahnen von Natur aus echte „Rampensäue“ sind?
Die wollen nicht irgendwo in einer dunklen Schublade oder einem Aktenordner vor sich hin gammeln.
Die sind doch erst kürzlich von ihnen, nach mühsamer Suche, wiederentdeckt worden.
Nein, Nein, die wollen raus!
Die wollen herumgereicht, befummelt und gesehen werden, wollen ein Teil des aktuellen Familienlebens sein und jeden interessierten Nachkommen mit einem zeitlosen Lächeln von ihren vergilbten Familienfotos anstrahlen.

Also geben sie ihren Ahnen ein Bühne und gehen mit ihrer Familiengeschichte an die Öffentlichkeit!


Wir fangen klein an und basteln uns „mal eben“ eine kleine Familienchronik.

Man nehme die an sich nackten Ahnendaten, peppe das Ganze mit jeder Menge Familienfotos, Urkunden, Landkarten und kleinen Familiengeschichten auf. Ein wenig Weltgeschichte eingestreut, hier ein wenig vom Dreißigjährigen Krieg und da noch ein bisschen vom Leben der Bauern und Handwerker, damit der Leser sich auch ein Bild von den Lebensumständen machen kann, die zur Zeit der einzelnen Generationen herrschten. Denn das Leben war schon um einiges anders als heute. Natürlich kommen sie dann auch nicht um die „dunkleren“ Kapitel der deutschen Geschichte, wie 1. und 2. Weltkrieg und die NS-Zeit herum. Das gehört halt dazu, auch wenn sich bei den Recherchen herausstellen sollte, dass Opa Konrad nicht im Widerstand war, wie immer erzählt wurde, sondern Mitglied der Partei war und im Krieg in einer SS-Einheit diente. Gehört halt zur Familiengeschichte dazu!

Versuchen sie also einfach locker und frisch von der Leber weg zu schreiben und sie werden sehen, Ruck-Zuck haben sie eine Familienchronik mit über 100 Seiten zusammen, um die sich die ganze puckelige Verwandtschaft reißen wird.

Und in der heutigen PC-Zeit ist das Ganze auch kein Hexenwerk mehr … Libre Office oder Word starten … fleißig Text schreiben … Bilder rein … klick, klick, klick … kopieren, einfügen und schon ist die Chronik fertig!
Jetzt nur noch schnell den Drucker angeschmissen, flott ausgedruckt und dann das Endprodukt in eine schöne Mappe verpacken. Alternativ kann man sich seine Chronik auch im nächsten Copyshop für ein paar Euro und Fünfzig ausdrucken lassen und in einem Abwasch dort auch direkt sauber binden lassen.

Je nach Größe der Verwandtschaft und der sich daraus ergebenden Anzahl von benötigten Chronikexemplaren, lohnt es sich evtl. sogar die Familiengeschichte bei einer kleinen Druckerei, in einer kleinen Auflage, drucken zu lassen.

Auf jeden Fall werden sie mit so einer Chronik bei ihren Verwandten Eindruck machen, denn sie liefern damit etwas Handfestes und Greifbares, also eine „Familiengeschichte zum Anfassen und durchblättern“. Und es zeigt außerdem ihren Angehörigen, dass sich das ganze Kuchenessen und das viele Gequatsche mit ihnen, über die früheren Zeiten und die ollen Vorfahren, auch gelohnt hat.



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